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Die Zukunft der Personalentwicklung

Meinungen, Perspektiven und Ansätze – Zukunft Personal 2014

 

Es ist kein Geheimnis, wenn erklärt wird, dass sich Personalentwicklung unter dem Einfluss der Digitalisierung enorm wandelt. Wie aber können Unternehmen dem Wandel der Lernkultur begegnen? Wie drückt er sich aus? Welche Herausforderungen bedürfen einer Lösung? Und nicht zuletzt, welche Hilfsmittel können Unternehmen nutzen? Antworten auf diese Fragen habe ich auf der Messe Zukunft Personal 2014 gefunden – ein Ausblick.

 

Warum muss sich Personalentwicklung verändern?

duckert-hr-innovationHenry Ford hat zu Beginn des 20. Jahrhunderts die bisherigen Produktionsmethoden durch die Einführung der Fließbandfertigung revolutioniert. Der Produktionsprozess des Ford Model T konnte durch die Aufteilung in wiederholbare Arbeitsschritte so professionalisiert und beschleunigt werden, dass er als Vorbild für alle produzierenden Industriesektoren gesehen werden kann. Die damals eingeführten Managementmethoden finden bis heute Anwendung. Doch wie Simon Dückert, Geschäftsführer von Cogneon feststellt, zeigen diese in kreativen und volatilen Märkten immer weniger Wirkung.

 

Wie muss sich PE verändern?

Unternehmen, die in herausfordernden Märkten bestehen wollen, sollten in allen Bereichen des Managements auf den folgenden neun Prinzipien beruhen:

Das sind die neun Erfolgsfaktoren anpassungsfähiger Unternehmen.

In seinem Vortrag zeigte Dückert an drei Praxisbeispielen, wie diese Prinzipien im Arbeitsalltag verwirklicht werden können:

  • Massive Open Online Course, über Xing eingerichtet
  • Flipped Classrooms, z.B. Khan-Academy verringern Präsenzzeit in beruflichen Weiterbildungen. Online-Medien vermitteln Wissen und regen die Diskussion an. Präsenzzeiten können effektiver für Übungen und Fragen genutzt werden.
  • Creative Learning Spaces wie der adidas Learning-Campus stellen den Mitarbeitern unabhängig von Ort, Zeit und Status Inhalte für die eigene Weiterbildung zur Verfügung. Gleichzeitig können die Mitarbeiter untereinander Wissen austauschen und nehmen damit die Position des Lernenden und Lehrenden ein.

 

Herausforderungen für die Personalentwicklung

Wissenskluft zwischen Technologiewissen und Erfahrungswissen überbrücken

Welche Aufgaben der Personalentwicklung zukommen, Unternehmen und Mitarbeiter zukunftsfest zu machen, referierte Gerhard Wächter (Integrata). Personalentwicklung 3.0 müsse die Wissenskluft innerhalb der Belegschaft überbrücken. Die Mitarbeiter der Altersgruppe 25 bis 35 Jahre verfügen über einen hohen Grad an Technologiewissen sowie wenig internes und externes Erfahrungswissen, wohingegen die Altersgruppe der 45- bis 65-Jährigen ein genau entgegengesetztes Wissensspektrum aufweisen. Know-How mit Praxiswissen zu sichern, zugänglich zu machen und zu verknüpfen ist eines der entscheidenden unternehmensinternen Entwicklungsfelder. Personalentwicklung schafft so eine ganzheitliche Lernumgebung, in der individuell, mitarbeiterspezifisch, arbeitsplatz- und zeitnah berufliche Weiterbildung verwirklicht werden kann.

 

Neue Rollen für PE

Bei der Verwirklichung nimmt die Personalentwicklung vier verschiedene Rollen ein. Zum einem ist sie als Stratege tätig: Sie übersetzt die Unternehmensstrategie in Entwicklungskonzepte. Des Weiteren tritt sie als Förderer der Unternehmenskultur auf, wenn Sie Führungskräfte ermutigt, sich als Coach der Mitarbeiter zu verstehen. Drittens ist der Personalentwickler Lerncoach. Er unterstützt die Mitarbeiter bei der Entwicklung von Selbstlernkompetenzen. Zu guter Letzt ist er als Broker tätig. Er vermittelt Lernpartner, Lerninstrumente und -methoden.

 

Welche Tools können für die Realisierung betrieblichen Lernens nützlich sein? Eine Auswahl.

Selbstgesteuertes Lernen kann von den Mitarbeitern über verschiedene Formate realisiert werden, wie die folgende Matrix veranschaulicht.

lernformate

Der Markt an Tools ist in letzter Zeit stark gewachsen. Natürlich nahmen viele Anbieter die Messe zum Anlass ihre Produkte den Personalexperten vorzustellen.

 

Videolearning

Videos weisen einen hohen Grad an emotionaler Teilnahme auf. In der Hirnforschung geht man davon aus, dass Emotionen und Kognitionen korrespondieren und die Behaltensleistung wesentlich höher liegt, als bei anderen Lernformaten. Auch bei Finanzierungsfragen können Videokurse punkten. Die Kosten eines klassischen Trainings setzen sich idealtypisch aus zwei Posten zusammen. 20% der Kosten entfallen auf den Trainer, 80% der Kosten fallen für Organisation, Zeitaufwand usw. an. Im Gegensatz dazu können Videokurse schnell implemtiert werden, sind orts- und zeitunabhängig nutzbar. Die Betriebskosten fallen in den meisten Fällen gering aus. Pink University ist eine Plattform, die Videotrainings z.B. in den Bereichen Soft-Skills, Business oder Managementmethoden anbietet. Auf ihr können redaktionell und didaktisch aufbereitete Videos abgerufen werden. Zudem unterstützen die Betreiber der Plattform bei der Umsetzung unternehmensspezifischer audiovisueller Lerninhalte.

 

lecturio

Lecturio stellt Videos in einem größeren Themenbereich zur Verfügung. Neben der Vorbereitung auf das Jura oder Medizinexamen finden sich auf der Plattform Videos, mit denen Soft Skills und Managementkompetenzen trainiert werden können. Ebenso wird Wissen im Bereich Wirtschaft, Mathematik oder Rechnungswesen vermittelt. Die Kurse können in ein unternehmenseigenes Lern-Management-System eingebunden werden, sind mobil abrufbar und auuch im Offline-Modus verfügbar.

 

Wissensmanagement

tessWissen wird in Unternehmen am häufigsten über Schulungen und Seminare vermittelt. Allerdings ist die Vergessensrate relativ hoch. In vielen Fällen fehlt den Mitarbeitern dann in den Anwendungssituationen das benötigte Wissen. Eine Lösung kann es sein, betriebliche Weiterbildung von einer Angebots- auf eine Nachfrageorientierung umzustellen. Learning on demand bedeutet also, Wissen nur zu vermitteln, wenn es von den Mitarbeitern benötigt wird. Mit dem Tool for E-Learning Search and Support – Tess ist die Weiterbildungsmaßnahme in den Workflow integriert, im Bedarfsmoment verfügbar und bietet gerade genügend Information, um die anstehende Aufgabe zu erledigen. Tess kann in ein bestehendes LMS integriert werden und dient gleichzeitig als Tor zu unternehmenseigenen Lernwelten. Unternehmen, die ihre Lerninhalte auch für die mobile Nutzung zur Verfügung stellen wollen, finden in time4you einen professionellen Partner. Laut Erhebungen des Dienstleisters sind Mitarbeiter durchaus gewollt in ihrer Freizeit oder auf dem Arbeitsweg auf die unternehmenseigenen Weiterbildungsmodule zuzugreifen.

 

Bewertung und Feedback

questbackZeitnahes und zielgenaues Feedback wirkt sich positiv auf die Unternehmenskultur aus, indem es

  1. die Motivation der Mitarbeiter,
  2. die Produktivität,
  3. die Bindungskraft gegenüber Kunden und Mitarbeitern,
  4. die Zeiteffizienz und
  5. die Kundenzufriedenheit erhöht.

 

Questback liefert eine Software-Lösung, die für das Projektmanagement genauso eingesetzt werden kann, wie für die Erfolgsüberprüfung von Lernmaßnahmen und unternehmensinterne Evaluationen.

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