Die besten Praxismethoden zur Qualifizierung von Mitarbeitern

Personalentwicklung, also die Förderung, Qualifizierung und Weiterentwicklung von Mitarbeitern, gewinnt in Unternehmen der meisten Branchen und aller Größen zunehmend an Bedeutung. Von der „Generation Y“ bis zum „Best Ager“ erwarten Mitarbeiter eine professionelle Weiterbildung und systematische Förderung durch das eigene Unternehmen. Für viele Bewerber ist die Frage, ob eine Firma in die eigene Belegschaft investiert und sie kontinuierlich entwickelt, ein entscheidendes Kriterium für die Jobzusage. Viele Unternehmen haben dies erkannt und erwarten von HR-Bereichen wie von Führungskräften die Übernahme einer aktiven Rolle bei der Mitarbeiterqualifizierung. Digitalisierung und Automatisierung verändern die Arbeitswelt. Mitarbeiter dafür rechtzeitig fit zu machen, ist eine der größten Herausforderungen, denen sich Unternehmen stellen müssen.

 

Das neue Seminar Werkzeuge der Mitarbeiterentwicklung richtet sich an Experten aus dem HR-Bereich und an Führungskräfte. Das zweitägige Seminar vermittelt zahlreiche bewährte Methoden und Instrumente der Personalentwicklung. In vier Schwerpunkten stärken die Teilnehmer ihr Know-how für eine individuelle, bedarfsorientierte und zeitgemäße Mitarbeiterentwicklung. Schwerpunkt eins widmet sich der Bedarfsanalyse. Die Teilnehmer erwerben hier praktisches Wissen um Kompetenz-Modelle, Screening-Verfahren oder Qualifizierungsmatrizen. Im zweiten Teil arbeiten die Seminarteilnehmer an ihrer Kompetenz, individuelle Mitarbeiterentwicklung strategisch zu planen und umzusetzen. In einem dritten Block stehen die praktischen Instrumente der Mitarbeiterqualifizierung wie Action Learning, Talent Pools oder Mentoring im Mittelpunkt. Zuletzt werden die Methoden der Transfersicherung und Evaluation analysiert und praxisnah vermittelt.

 

„Mitarbeiter erwarten von ihren Arbeitgebern eine systematische Förderung ihrer fachlichen und persönlichen Kompetenzen. Weiterbildung nach dem Gießkannenprinzip wird es zukünftig nicht mehr geben. Die spezifischen Bedarfe der Mitarbeiter zu erkennen und mit den passenden Maßnahmen zu fördern, ist nicht mehr nur die Aufgabe der Personalentwicklung, sondern wird von den direkten Vorgesetzten erwartet“, sagt Ute Bremer, Leiterin Offene Seminare.

 

Und was es für den einzelnen Mitarbeiter bedeutet, wenn immer mehr Prozesse in Unternehmen digitalisiert und automatisiert werden, ergänzt Martin Karger, Geschäftsführer des IME: „Schätzungen gehen davon aus, dass durch die Vernetzung 7,1 Millionen Jobs verschwinden und 2,1 Millionen neue Arbeitsplätze entstehen können. Wie die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter gefördert werden kann, ist und bleibt ein thematischer Dauerbrenner für Unternehmen.“

 

Ausführliche Informationen zum Seminarangebot erhalten Sie auf der Homepage.

Mimik und Gestik im Beruf

Kommunikation ist mehr als das gesprochene Wort

Im Interview mit unserer Trainerin Isabella Herzig gehe ich der Frage nach, warum Kommunikation ohne Mimik und Gestik nur missverständlich sein kann, begebe mich auf die Spur längst verloren gegangener Kompetenzen und erfahre, wie schon kleine Veränderungen in der Körpersprache große Auswirkungen zeigen können.

Ich bin ein Fan der Serie „The big bang theory“. Sheldon Cooper, eine der Hauptfiguren hat so seine Probleme beim Verstehen von Ironie und Sarkasmus.

Ja, Sheldon Cooper ist ein fantastisches Beispiel für eine Person, die in der Tat ein mangelndes Verständnis für soziale Signale wie Mimik, Gestik und Stimmfärbung bei Ironie oder Sarkasmus zeigt. Mit einem hohen IQ gesegnet, fällt ihm die Interaktion mit anderen Mitmenschen sehr schwer. Ich vermute, dass sein EQ (Emotionaler Quotient, Kenngröße der emotionalen Intelligenz) eher niedrig ausgeprägt ist. Menschen, die Körpersprache und Mimik lesen können und angemessen mit den wahrgenommenen Signalen umgehen, sind empathisch und besitzen einen hohen EQ. Dies macht sie gegenüber den sogenannten Nerds langfristig erfolgreicher.

Im Verlauf der Serie kann immer wieder beobachtet werden, dass Sheldon im Umgang mit Menschen und im Verstehen von sozialen Situationen Fortschritte macht.

Das ist die gute Nachricht. Unser Emotionaler Quotient lässt sich bis ins hohe Alter steigern und trainieren. Das Lesen von Körpersprache und Mimik ist dabei ein wichtiger Faktor der emotionalen Intelligenz.

Wir kommunizieren immer mehr über technische Hilfsgeräte. Geht dabei nicht auch etwas unserer Kommunikationsfähigkeit verloren?

Diese Entwicklung setzt sogar noch weit früher an. Sprache, so wie wir sie kennen, gibt es erst seit 150.000 Jahren. Davor kommunizierten Menschen nonverbal. Es war für jeden unserer Vorfahren ein Leichtes, zu erkennen, ob vom Gegenüber Gefahr ausgeht. Alltagswissen, wie die Genießbarkeit von Lebensmitteln oder die Wirksamkeit von Kräutern, wurden über Mimik und Gestik übermittelt. Wir waren also Meister der nonverbalen Kommunikation. Umso mehr die Sprache in unsere Gesellschaft Einzug gehalten hat, desto mehr haben wir uns auf den Inhalt und nicht mehr auf die Zeichen in Gesichtern und Körpern anderer konzentriert.

Ohne Mimik ist alles nichts?

Es lohnt sich wirklich den Menschen intensiver in die Gesichter zu schauen, seine Mimik wahrzunehmen und die kleinen Bewegungen der Hände, Füße, Schultern, Finger und die des Kopfes zu entschlüsseln. Unser Körper spricht seine eigene Sprache. Ironie und Sarkasmus wären für Sheldon zum Beispiel leicht zu erkennen, wenn er das kleine Zucken der Mundwinkel deuten könnte.

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In „Lie to me“, einer weiteren amerikanischen Fernsehserie, spielen Körpersignale eine tragende Rolle.

Diese Serie hat es wirklich in sich. Paul Ekman, eine Ikone der Mimikforschung, hatte in der ersten Staffel als wissenschaftlicher Berater agiert, weshalb man in den ersten Folgen wirklich etwas lernen kann. In der zweiten und dritten Staffel wurde der Berater „eingespart“, was sich gleich in der Qualität der Serie niederschlug.

Was macht die Serie so spannend?

Tim Roth spielt einen Dr. Carl Lightman, der Mikroexpressionen erkennt und so Lüge von Wahrheit unterscheidet. Mikroexpressionen sind unwillkürliche mimische Bewegungen, die sich zwischen 40 bis 500 Millisekunden lang im Gesicht zeigen. Für ein ungeübtes Auge stellen sie nicht mehr als eine Zuckung dar. Für trainierte Mimikleser geben sie Hinweise auf Emotionen und verraten viel mehr als der Betroffene selbst manchmal möchte.

Mikroexpressionen verraten mir also, ob mein Gesprächspartner die Wahrheit sagt?

Das Mimikresonanz-Training ist ein Instrument, das sich speziell auf das Erkennen der kurzfristigen Mikroexpressionen konzentriert und schnelle Erfolge garantiert. Was das Lügenerkennen angeht, ist dies im Grunde ein Abfallprodukt des Mimiklesens. Eine Lüge macht sich oft in der Inkongruenz zwischen dem Gesagten und dem Gezeigten bemerkbar. Kann man Mimik und Körpersprache lesen, fallen die Unstimmigkeiten leichter auf.

Was verbirgt sich hinter dem Begriff Mimikresonanz-Training?

Das Mimikresonanz-Konzept wurde von Dirk Eilert entwickelt. Es geht darum, emotionale Signale zu erkennen, zu interpretieren und angemessen zu reagieren. Ich persönlich schätze das Training, weil es wunderbare Computersimulationen zu Übungszwecken enthält. Das Training sensibilisiert die Teilnehmer für das Thema und hilft Mimik und Gestik wieder als integralen Bestandteil menschlicher Kommunikation wahrzunehmen und zu benutzen. Zusätzlich zur Mimikresonanz findet das Thema Körpersprache deshalb in meinem Seminar eine große Beachtung, denn umso mehr kontextuelle Hinweise ich erhalte, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich mit der Interpretation des Gesagten richtig liege.

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Man kennt das ja aus dem Tierreich. Schimpansen, die ihren Rachen aufreißen und Zähne zeigen, verteidigen ihr Revier. Welches menschliche Verhalten zeigt uns, dass wir im beruflichen Kontext auf der Hut sein müssen.

Die Frage lässt sich nicht eindimensional beantworten. Menschen spielen Rollen. Ich empfehle zuerst die „Baseline“ eines jeden zu bestimmen – also sein neutrales Gesicht in entspannten Situationen. Jede Abweichung davon gibt uns Indizien auf emotionale Regungen, die sich in der Körpersprache und Mimik zeigen. Achten Sie auf die Mimik! Anzeichen von Irritation und Konzentration wie das Zusammenziehen der äußeren Augenbrauen und die Faltenbildung auf der Stirn, wirken oft wie Ärger. Welche Signale in der Körpersprache fallen Ihnen noch auf? Ist sie offen oder geschlossen? Auch unterdrückte Mimik gibt uns Hinweise. Das leichte Tippen mit den Fingerkuppeln auf der Tischplatte oder Handfläche kann ein guter Hinweis dafür sein, um zum Ende zu kommen….

Ich merke schon, in unserem Körperausdruck sind wir nicht so deutlich wie Schimpansen …

… aber bei genauer Betrachtung nicht allzu weit davon entfernt. Ein schönes Beispiel für die Revierverteidigung ist das Hochziehen der Schultern. Besonders beliebt bei den Herren der Schöpfung ist auch das Verhalten beim Begrüßen direkt aufeinander zuzulaufen. Damit wird der Stress schon im Voraus heraufbeschworen. Ein Mini-Ausweichschritt im 45 Grad Winkel entschärft die Fronten und macht so manch ein Geschäft oder Projekt möglich. Umso mehr Signale uns also bekannt sind, desto weniger treten wir in die Fettnäpfchen und können die ein oder andere Situation gezielt für uns entscheiden. Daher bin ich davon überzeugt, dass beruflich wie privat ein großer Nutzen im Erlernen der Körpersprache und des Mimiklesens liegt.

Vielen Dank für das interessante Gespräch.

Haben wir Ihr Interesse an der Methode geweckt? Nehmen Sie doch Kontakt zu uns auf. Wir beraten Sie gern und entwickeln ein passgenaues Inhouse-Seminar.

Lampenfieber überwinden

Wie Sie wirksam gegen Tunnelblick und Angststarre vorgehen

„Wenn das Problem weiter zunimmt, werde ich meinen Job nicht mehr ausüben können.“ Mit diesem Problem ist sehr starkes Lampenfieber gemeint und der Satz stammt von einem Coachee in einem Vorgespräch zum Auftrittscoaching.

Ich kann diese Befürchtung gut nachvollziehen, denn er wird in Kürze für den Bereich Marketing und Vertrieb in einem mittelständischen Unternehmen verantwortlich sein, und in dieser Position gehört es zu den Kernaufgaben, vor Gruppen aufzutreten und zu präsentieren.

Auftrittsangst und starkes Lampenfieber sind weit verbreitete Phänomene im Zusammenhang mit Vorträgen, Präsentationen, Prüfungen oder anderen sozialen Situationen, bei denen die betreffende Person im Mittelpunkt steht.

Häufig ist es das Sprechen vor einer Gruppe fremder Menschen, das vielen Personen Angst macht. Bei diesem unangenehmen Gefühl handelt es sich häufig um die Angst vor einer negativen Bewertung oder vor Abwertung. Eine negative Bewertung wird deshalb als belastend empfunden, weil man zum einen wahrscheinlich Nachteile zu erwarten hat und zum anderen bedroht sie unser Selbstwertgefühl. Letzteres wiegt vielleicht noch schwerer, denn jeder Mensch hat das Bedürfnis, sein Selbstwertgefühl stabil zu erhalten oder besser noch zu erhöhen. Aus dieser Perspektive betrachtet, ist eine Präsentation also ganz schön riskant und es steht viel auf dem Spiel.

Ein gewisses Maß an Lampenfieber kann durchaus nützlich sein

Unser Körper signalisiert uns mit Lampenfieber, dass jetzt eine wichtige Anforderung zu bewältigen ist, bei der wir wach und aufmerksam sein müssen. Ein hoher Grad an Lampenfieber wirkt sich jedoch als Leistungsblockade aus. Wenn die Angst zu stark ausgeprägt ist, ist die Motivation auf Vermeidung eingestellt. Belastende Gedanken wie: „Bloß nicht den roten Faden verlieren“, „Bloß nicht verhaspeln“ oder „Mir fehlt die Souveränität, um kritische Fragen zu beantworten“ gewinnen die Oberhand. Derartige Gedanken erfordern von den betreffenden Personen eine andauernde Kontrolle. Es kostet unheimlich viel Kraft, genau das, was man befürchtet, zu vermeiden. Demzufolge fehlt die Energie für eine fokussierte Aufmerksamkeit, die man zur erfolgreichen Bewältigung der anstehenden Aufgabe benötigt.

Was also ist zu tun?

Bei einer starken Ausprägung des Lampenfiebers helfen Übung, Training oder gute Ratschläge meist nicht weiter. Wichtig ist es, den Coachee möglichst rasch vom belastenden Gefühl der Angst zu befreien. Aus diesem Grunde arbeite ich im Auftrittscoaching mit der Methode Wavivid-Coaching. Damit lassen sich emotionale Blockaden rasch auflösen.

Pretty woman eyesDie Kernintervention bei dieser Methode besteht darin, dass beim Klienten schnelle Augenbewegungen erzeugt werden, während er an die belastende und angstauslösende Situation denkt. Die Wurzeln dieser Methode liegen im therapeutischen Bereich. Die schnellen Augenbewegungen ähneln den REM-Phasen, die wir unbewusst im Schlaf erleben.

Die Erläuterung des Begriffes Wavivid veranschaulicht die Wirkung, die durch die Methode erzeugt wird: Der Name „Wavivid“ setzt sich aus den beiden Wörtern „to wave“ und „vivid“ zusammen. Es gibt die beiden Redewendungen „to wave goodbye“ und „to wave hello“ – das bedeutet jemanden zum Abschied oder zur Begrüßung winken. „Vivid“ bedeutet farbenfroh oder lebendig. Im metaphorischen Sinne beschreiben diese Redewendungen die Effekte von Wavivid-Coaching. Belastende Gefühle, wie beispielsweise Angst werden durch das „Winken“ vor den Augen des Klienten verabschiedet und positive Gefühle herbeigewunken. Der berühmte Tunnelblick, der unsere Wahrnehmung unter starkem Stress einschränkt, ist mit einem inneren Erleben von Enge, Starre und Dunkelheit verbunden. Durch die schnellen Augenbewegungen geraten die Emotionen jedoch wieder in Bewegung – das innere Erleben verändert sich positiv, es wird lebendig und farbenfroh.

Das verblüffend wirkende Ergebnis dieser Intervention ist, dass der Klient sich sehr rasch entlastet und befreit fühlt, da sich die negativen Gefühle auflösen. Der Teufelskreis von belastenden Gefühlen und belastenden Gedanken wird so unterbrochen und der Stresspegel deutlich gesenkt.

Es werden Impulse der Entspannung und häufig sogar angenehme Emotionen angeregt. Auf der Basis dieses deutlich entspannten Zustandes ist es nun auch möglich, die Befürchtungen zu entkräften und in unterstützende Gedanken umzuwandeln. So wird beispielsweise aus „Mir fehlt die Souveränität, um kritische Fragen zu beantworten“ „Ich bin sicher im Thema, habe etwas zu sagen und kann mit kritischen Fragen souverän umgehen“.

Das erste Feedback der Klienten ist häufig eine verblüffte Reaktion. Manche fragen dann überrascht: „Kann es sein, dass es schon besser geworden ist?“ Die Intensität des belastenden Gefühls, die der Klient als unangenehmen Druck oder Enge erlebt, nimmt ab und wird als „leichter“, „weiter“ oder „besser“ beschrieben. Auch die inneren Bilder in der Vorstellung des Klienten verändern sich. Ein inneres Bild, das vorher sehr bedrohlich war, rückt in der Vorstellung weiter weg. Durch diesen größeren Abstand wird auch die empfundene Distanz verstärkt. Durch die wahrgenommene Entlastung fühlt sich der Klient gestärkt und der entsprechenden Anforderung gewachsen.

Heidrun Vössing, Trainerin im Auftrag des imeEmpfohlene Literatur:

Metzig, Werner / Schuster, Martin: Prüfungsangst und Lampenfieber. Berlin, Heidelberg 2009.

Vössing, Heidrun: Emotionscoaching. Der Einfluss von positiven und negativen Gefühlen auf Lebensqualität und Leistungsfähigkeit. Norderstedt 2011.

www.wavivid.com

 

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